Details
- Beginn: 14:00 Uhr (Einlass: 14:00 Uhr)
- Ende ca.: 17:00 Uhr
Adresse
- Kultur im Schaafstall
- Im Dorfe 16
- 31848 Bad Münder
- +49 (0) 5042 912 760
Nach sehr guter Resonanz auf diese Ausstellung mit Kommentaren von „Klein, aber sehr fein“ bis: „Sensationell – so viele Selbstportraits haben wir noch nie auf einmal gesehen“
habe ich mich entschlossen, die bisher nur auf Voranmeldung (nach der Vernissage) zu sehende Ausstellung doch noch einmal zu einer festen Zeit zum Besuch anzubieten.
Horst Janssen (1929 – 1995) blieb als Zeichner und Grafiker ein großer Außenseiter in der Kunstgeschichte. Die deutsche Avantgarde nahm ihn kaum wahr oder distanzierte sich von ihm. Wohl deshalb, weil er trotz eines sehr eigenen, unverwechselbaren Stils zu sehr in der Tradition verwurzelt blieb. In seiner Jugend war er das “enfant terrible”, der die Hamburger Bürger schockierende, von der Hamburger Schickeria gehätschelte provokante Künstler, der exzessiv lebte und arbeitete. Seine exzentrischen Allüren verlor er nie. Aber in seiner Kunst blieb er seriös. Seit seiner großen Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft Hannover 1965 war er bekannt und berühmt. Auszeichnungen, Ehrungen, bedeutende nationale und internationale Ausstellungen folgten. Er zeichnete, radierte und lithographierte wie ein Besessener. Ein nach seinem Umfang gewaltiges schriftstellerisches Werk, das in seiner Qualität und Bedeutung noch zu entdecken und zu bewerten bleibt, entstand parallel quasi im “Nebenbei”. Immer wieder studierte und ”kopierte” er die “Alten Meister” wie Dürer, Rembrandt, Goya, Caspar David Friedrich, Hokusai u.a., assimilierte sie seinem eigenen Stil und kam so zu einer brillanten Hommage und Synthese in einem. Aus einem fast erdrückenden Riesen-Werk wird hier eines der zentralen Themen – das Selbstportrait – herausgegriffen und an einigen eindrücklichen Beispielen gezeigt. Ergänzt wird diese Präsentation durch wenige frühe, sehr seltene Radierungen aus den 50er und 60er Jahren.